Am Anfang stand die dufte Idee

Claudia Pirnke hauchte der Rösterei Fuchs Leben ein

Die Schweriner lieben ihre Rösterei Fuchs. Sie mögen das Flair und die gute Kost, die aufmerksamen Mädels und Jungs, die den Kaffee servieren und sie schätzen Inhaberin Claudia Pirnke - eine Chefin zum „Anfassen“. Als sie 2005 ihren Laden am Markt aufmachte und vor aller Augen anfing Bohnen zu rösten, gab es so eine gläserne Rösterei noch nicht in Schwerin. Kein Wunder, dass sie wie eine „Kaffeebombe“ einschlug.

Doch wie kam die Schwerinerin überhaupt auf die Idee, eine Rösterei zu eröffnen?
„Sonntag Nachmittag auf der Couch“, lautet ihre Antwort. „Ich bin zu jener Zeit häufig nach Altona zu Café Claus Kröger gefahren. Mich haben diese Schütten und der Duft fasziniert. Irgendeinen Sonntag kam mir dann halt der Gedanken, dass es noch andere Arten gibt, sein Geld zu verdienen. Außerdem spielte Kaffee in unserer Familie immer eine große Rolle. Auf dem Dorf gab es feste Zeiten zum Kaffeetrinken. Mein Vater hat ohne seinen Nachmittagskaffee nie das Haus verlassen.“

Und so wurde Kaffee zu „ihrem Ding“. Sie wollte eine Rösterei aufbauen, die Qualität, Handwerk und Transparenz vereint. Doch der Weg bis dahin ist harte Arbeit. Beim Wismarer Kaffeeröster Javier Román, einem gebürtigen Nicaraguaner, erlernt sie die Kunst des schonenden Röstens. Es dauert eine Weile, bis sich das Fingerspitzengefühl entwickelt hat. Inzwischen steht Claudia Pirnke nicht mehr selbst jeden Tag am Trommelröster. Sie hat Kollegen die Kunst beigebracht und die kitzeln nun mit geschicktem Händchen herrliche Aromen aus den Bohnen heraus.

Spaß hat es der Schwerinerin gemacht, die Rösterei zu erweitern, um vom Frühstück bis zum Abendbrot neben der Kaffeevielfalt auch feine Leckereien anbieten zu können. Wem die Anfahrt zu weit ist, der findet inzwischen auch alles im Onlineshop.
Die Rösterei läuft. Zeit für Claudia Pirnke, sich ein wenig auszuruhen? Ach was, ausruhen ist nichts für eine aufgeweckte Frau wie sie. Ihr Mann, der stolz ist auf das, was sie geschafft hat, die Komplimente der Gäste - all das tut ihr gut, beruhigt sie und ist doch Ansporn zugleich, mit dem Zeitgeist auf Augenhöhe zu bleiben.

„In den vergangenen Jahren gab es Höhen und Tiefen“, blickt Claudia Pirnke zurück. „Wie viel Arbeit, Muse und Herzblut in der Rösterei stecken, weiß eigentlich kaum jemand. Ich spüre aber täglich, dass es auf das Team ankommt. Auf meine 13 Kollegen bin ich sehr stolz und ich möchte, dass es ihnen und ihren Familien gut geht. Neulich fragte mich ein Mitarbeiter, was mich froh macht. Ob ich glücklich wäre, wenn der Laden voll ist. Ich habe ihm gesagt, dass ein voller Laden zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und es uns gut geht. Glücklich macht mich aber eher, wenn alle Kollegen den gleichen Spaß bei der Arbeit haben wie ich. Und wenn unsere Gäste merken, dass wir unseren Job gerne machen.“